TuRa Asseln – TuS Neuasseln III 3:2 (2:1)
Am vergangenen Sonntag stand das Topspiel der Hinrunde an – Asseln empfing den Ortsnachbarn Neuasseln zum Spiel des Tabellenführers gegen den Tabellenzweiten. Derby, Topspiel und eine hohe Zuschauerdichte auf beiden Seiten versprachen eine aufreibende Partie um die Tabellenführung. Schließlich konnten beide Teams bislang die gleiche Punkteausbeute aufweisen.
In den ersten Minuten war beiden Mannschaften anzumerken, dass man in diesem Spiel keine Punkte liegen lassen wollte. Auf beiden Seiten war eine gewisse Nervosität deutlich anzusehen, sodass der Ball in den ersten zehn Minuten nicht gut durch die Reihen lief. Frühe Fouls, um Angriffe zu unterbinden und wenig Strafraumszenen waren die Folgen. Lediglich ein ungefährlicher Abschluss vom Gast war bis dato zu notieren (10.), doch das sollte sich schnell ändern. Eine Unachtsamkeit im Angriff des TuS nutze Willeke und spielte da Silva im Zentrum an. Dieser drehte auf, sah den startenden Cossey und spielte mit dem zweiten Kontakt sofort durch die Abwehrkette in dessen Lauf. Cossey ließ dem gegnerischen Torwart mit all seiner Erfahrung keine Chance und legte den Ball am Schlussmann vorbei ins Netz (13.) zum 1:0. Der Treffer zeigte Wirkung – das Spiel begann fortan mehr Tempo aufzunehmen. Allerdings häuften sich zudem auch die Zweikämpfe, die hart und meist auch fair geführt wurden.
Kurz darauf wurde es allerdings kurios. Der TuS Neuasseln war in der eigenen Hälfte in Ballbesitz und ließ den Ball durch die eigene Kette laufen, ohne den nötigen Raum nach vorne zu finden. Da Silva versuchte deswegen den ballführenden Spieler unter Druck zu setzen, welches dieser sofort zu entschärfen versuchte und zum Schlussmann zurückspielte. Der Torwart trat allerdings über das Spielgerät, sodass der Ball in aller Seelenruhe ins Tor rollte – Asseln führte somit bereits früh mit 2:0 (21.). Die Hausherren spielten im Anschluss beruhigt, ließen den Ball und Gegner laufen und versuchten das Spiel zu kontrollieren, was auch über weite Strecken des ersten Abschnitts gut gelang. Cossey mit einem schönen Freistoss (29.) und Wehner am zweiten Pfosten nach schöner Ablage von Lischka (31.) konnten den Ball mit weiteren Chancen nur knapp nicht im Tor unterbringen, sodass das Spiel weiter offen blieb. Die zweite Chance für Neuasseln wurde in der 33. Spielminute notiert, allerdings zielte der Neuasselner Stürmer nicht genau genug. Asseln behielt also weiterhin verdient die Oberhand.
Kurz vor der Halbzeit wurde es allerdings ruppiger, was Neve und Kulinna zu spüren bekommen mussten. Allerdings beließ es der Schiedsrichter in diesen Situationen bei einer Verwarnung, wobei gerade das Foulspiel gegen unseren Kapitän wohl eher eine andere Farbe verdient hätte (40.). Asseln verließ daraufhin die Konzentration – und unser Gast zeigte sofort, warum er der ärgste Verfolger innerhalb der Liga ist. Durch einen Freistoß aus dem Halbfeld, den Asseln nur mäßig klären konnte, kam der TuS zum Anschlusstreffer. Gegen den Nachschuss von Khamal aus 14 Metern hatte Lupp keine Chance mehr (45.), sodass es mit einer 2:1 Halbzeitführung in die Kabine ging.
TuRa zeigte sich nach der Halbzeit allerdings unbeeindruckt vom Gegentor. Man versuchte weiter nach vorne zu spielen, um das dritte Tor zu erzielen. Und die Worte, die Niesert und Özdemir in der Kabine fanden, schienen die richtigen gewesen zu sein. TuRa spielte angriffslustig weiter nach vorne. Nach einem schön vorgetragenen Angriff über links hatte zunächst Kulinna die bislang größte Chance der zweiten Hälfte – sein Kopfball flog allerdings knapp über die Querlatte (52.), genau wie Lischkas Schuss aus 16 Metern (61.).
Der TuS wachte nun aber wieder auf und versuchte seinerseits immer wieder den Abschluss auf das Asselner Gehäuse zu suchen. Gerade die rechte Angriffsseite wurde immer wieder angesteuert. Um die Angriffsbemühungen aber im Keim zu ersticken, entschied sich das Asselner Trainerduo auszuwechseln. Einerseits viel Tempo und das nötige Defensivbewusstsein mit Lohrmann, andererseits die Erfahrung und der Torriecher von Khamassi sollten helfen, den alten Toreabstand wieder herbeizuführen. Und es sollte Wirkung zeigen.
Nach einer Doppelchance von Neuasseln (64.) trieb Lohrmann den Ball nach vorne. Über Umwege landete der Ball bei Khamassi. Im direkten Duell mit dem Schlussmann konnte Asselns Stürmer aber noch nicht erfolgreich abschließen (67.) und verstolperte die Riesenchance. Kurz darauf hatte Wehner die Chance das Tor zu erzielen, doch auch er zeigte Nerven und konnte den Ball, nachdem er den Towart umspielt hatte, nicht kontrolliert auf das Tor bringen (71.).
Das Spiel ging nun hin und her. Niemand wollte sich geschlagen geben und hielt mit allem dagegen, was man hatte.
Kurz vor Schluss wurde es – ähnlich der ersten Halbzeit – wieder hitzig. Khamassi, immer wieder gesucht von seinen Hintermännern, wurde erneut perfekt in Szene gesetzt. Diesmal schüttelte er den gegnerischen Towart allerdings mit einer Körpertäuschung ab und schob in Ruhe den Ball ins Tor (85.). Während Asselns Zuschauer allerdings noch Khamassi bejubelten, gab Neuasseln nicht auf. TuRa kam kaum noch in Ballbesitz und befand sich meist in der eigenen Hälfte, während der TuS stetig Druck machte. Doch die Bemühungen der Gäste kamen zu spät. Das schöne Anschlusstor von Pawlowski (89.) reichte nicht mehr, sodass Asseln den Sieg davon trug.
Asseln bleibt also Tabellenführer und ist mit drei Punkten Abstand Herbstmeister! Eine hitzige und hochklassige C-Liga Partie, die zeigte, dass wohl beide Teams die Qualität haben, eine Liga höher zu spielen.
Die nächste Partie ist zeitgleich das erste Spiel der Rückrunde gegen den VfB Lünen. Doch zunächst heißt es, sich ein paar Tage zu regenerieren und Kräfte zu sammeln.
Derbysieger, Herbstmeister, ungeschlagen… geil!
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1:0 Cossey (13.), 2:0 Eigentor (21.), 2:1 Khamal (45.) 3:1 Khamassi (85.), 3:2 Pawlowski (89.)